Freitag, März 27, 2009

Um was es eigentlich geht

Die derzeitige Entwicklung im Bildungssystem ist
beängstigend und in dieser Form nicht weiter hinnehmbar. Die sogenanntenGesetze des Marktes halten immer mehr Einzug im Bildungssystem – was diesfür Folgen für die „freie Bildung“ haben wird ist kaum abzusehen.

Was klar sein dürfte ist, dass diese Folgen wohl kaum dazu führen werden, Menschen eine individuelle Ausbildung nach eigenen Interessen und Fähigkeiten zu ermöglichen.

Vielmehr wird der Leistungsdruck und das Konkurrenzdenkendes Marktes auch an Schulen und Hochschulen noch stärker Einzug halten – sodass Individuen immer schneller zu optimal auf die Bedürfnisse des Marktesangepassten Kollektiven ausgebildet werden können. Auf der Strecke bleiben dabei dann persönliche Bedürfnisse und die Möglichkeit der individuellen
Entfaltung. Ein Abschlusszeugnis – in welcher Form auch immer – sollte die persönliche Fähigkeiten die nach freiem Willen ausgebildet wurden aufzeigen und nicht bewerten wie gut man nach vorgegebenen Strukturen vom Markt verwertet werden kann.

Leider hat der seit Jahren andauernde Protest dagegen viel zu wenig Wirkung gezeigt.

Der an Hochschulen bestehende Leistungsdruck hat durch die Umstellung auf Bachelor und Master stark zugenommen – anstatt „sich auszubilden“ wird man zu sogenanntem „Trichterlernen“ gezwungen.

In vielen Bundesländern werden nach wie vor Studiengebühren erhoben, laut Armutsbericht der Bundesregierung vom Juni 2008 leben 80% der Studierenden unterhalb der Armutsgrenze.

Die starke finanzielle Belastung durch ein Studium ist nur ein Indikator dafür, wie sehr wirtschaftlich Zwänge schon Einzug in die Bildung gehalten haben.

Dies ist kein auf Dauer haltbarer Zustand und aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen Forderungen aufzustellen, sowohl Bundesweit – als auch, speziell in unserem Fall spezifisch für Hohenheim. Sobald diese ausreichend durchdacht und ausformuliert sind werdet ihr sie hier finden.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, gemeinsam neue Ideen und Möglichkeiten zu finden, wie unser Bildungssystem zum Besseren gewandelt werden kann und zu zeigen, dass wir interessiert sind haben wir uns dazu entschlossen unser demokratisches Recht auf Protest in Anspruch zu nehmen und beteiligen uns in Hohenheim am bundesweiten Bildungsstreik 2009.

Dieser wird während der bundesweiten Aktionswoche vom 15.-19.06.2009 stattfinden – wie er speziell in Hohenheim aussehen wird, bleibt uns überlassen.


Wir wollen in den weiteren Treffen des AK Bildung eine Woche voller Aktivität in Hohenheim schaffen, in der pluralistische Aktionsformen, Workshops, Vorträge, Diskussionen und noch viel mehr Platz haben.

Was genau auf die Beine gestellt werden kann hängt von der Kreativität und vom Interesse der Beteiligten ab – also auch von dir.

Das Ziel soll sein, eine Diskussion zur Zukunft des Bildungssystems anzuregen ohne sich auf
populistischer oder polemischer Ebene zu bewegen. Realistische Konzepte aufzuzeigen und durchzusetzen die zu einem sozialeren und emanzipiertem Bildungssystem führen.

2 Kommentare:

  1. Super Sache!

    VERNETZUNGSTREFFEN mit Stuggi (unis, schülis, gewerkschaften):
    21.4.2009, 18:00 Uhr, Uni Stadtmitte (Raum wird noch bekannt gegeben)


    STUTTGARTS AK Bildung WIKI:
    http://6466.webhosting1.1blu.de/ak/index.php5?title=Termine

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  2. oder einfacher:

    http://www.streikwiki.de.vu/

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